Kleine Küchen richtig planen und einrichten:
Jede Wohnung wird durch die Küche maßgeblich im Gesamteindruck bestimmt. Oft ist für die Küche nur wenig Platz vorhanden. Mit einer guten Planung wird Ihre kleine Küche zu einem Raumwunder. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Optimale aus einer Miniküche herausholen.
Küchennutzung bereits bei der Konzeption berücksichtigen
Um das geringe Platzangebot für eine Verzeichnisse/Links sinnvoll zu nutzen, ist eine Nutzungsanalyse vorab zu empfehlen. Stellen Sie sich Fragen wie: Müssen in der Küche eine Waschmaschine und ein Trockner aufgestellt werden? Benötigen wir eine Mikrowelle? Was bereiten wir darin zu? Wie oft kochen wir Wasser mit dem Wasserkocher? Welche Küchenutensilien sollen in welchen Schrank; wie groß sind diese, wie viele sind dies? Bin ich Rechts- oder Linkshänder?
Sinnvolle Funktionsanordnung
Beim Küche planen ist das Arbeitsdreieck zu berücksichtigen. Darunter versteht man die Wege zwischen Herd, Spüle und Kühlschrank. Liegen diese optimal zueinander, macht nicht nur das Kochen mehr Spaß, sondern Sie sparen auch viel (Arbeits) Energie. Herd, Spüle und Kühlschrank sollten so angeordnet werden, dass alles – mit wenig Laufwegen – gut erreichbar ist. Am Besten platziert man zwischen Kochplatten und Spüle die Arbeitsfläche. So kann man Speisen vorbereiten und Kochutensilien abstellen. Aus Gründen der Energieeffizienz stellt man den Kühlschrank weit vom Herd weg.
Soll die Küche extrem klein sein, ist eine fertige Miniküche im Handel erhältlich. Bei dieser sind Spüle, (2) Kochplatten und Kühlschrank in einem Schrankblock zusammengefasst. Für einen Ein-Personen-Haushalt oder Ferienwohnungen ist dies oft eine ideale Lösung.
Spüle
Bei der Küchenplanung sind Größe, Form und Anzahl der Spülbecken zu entscheiden. Ist in der Küche zusätzlich ein Geschirrspüler integriert, ist zu prüfen, ob ein einzelnes Spülbecken ausreichend ist. Nutzt man ein Spülbecken mit seitlicher Ablagefläche ohne eigene Abtropfmöglichkeit, kann der Raum darunter für einen Schrank bzw. Geschirrspüler etc. ohne Einschränkung genutzt werden. Runde Spülbecken sehen hübsch aus und benötigen nicht die komplette Grundfläche eines Schrankteiles. Die Fläche daneben kann als Ablage verwendet werden. Für eine angenehme Küchennutzung sollte man ein tiefes Spülbecken wählen, so kann man auch größere Geschirrteile gut abwaschen, ohne das es spritzt.
Übrigens lohnt sich gerade für eine kleine Küche die Anschaffung eines Geschirrspülers. So kann schmutziges Geschirr unsichtbar für den Raumnutzer gelagert werden.
Raumausnutzung in die Höhe, Tiefe und unter Schrägen
Vor allem bei der Planung einer kleinen Küche ist eine optimale Raumnutzung essentiell. Man sollte bei der Küchenplanung wenig Platz verschenken. So können Oberschränke beispielsweise bis an die Decke gehen und auch Wand-, Treppen- oder Dachschrägen sollten für Schrankraum genutzt werden. Häufig lohnt sich gerade bei schwierigen Grundrissen die Anpassung der Möbel durch einen Schreiner.
In vielen Fällen ist der Einbau einer L-Küche günstig. Nicht nur aufgrund des vorhandenen Platzangebots, sondern auch wegen des Arbeitsdreiecks. Hierbei ist der Weg zwischen Kochplatte, Spüle und Arbeitsplatte besonders kurz und alles befindet sich in Griffweite. Nutzt man für die Eckschränke Auszüge, kann auch die hinterste Schrankecke sinnvoll als Stauraum verwertet werden.
Wer kennt das nicht, in den hinteren unteren Ecken der Schränke sammelt sich nur das Sammelsurium, weil diese schlecht erreichbar sind. Schubladen und Auszüge ermöglichen das Unterbringen und leichte Entnehmen von Gegenständen bis in 60 cm Schranktiefe besser als Schränke mit einem einfachen Regalbrett. Die Investition in die Schrankausstattung zahlt sich in gewonnenem Raumvolumen schnell aus.
Ausreichend Arbeitsfläche
Auch in einer kleinen Küche benötigt man Arbeitsfläche. Bei der Planung sollte man diese möglichst groß gestalten, mindestens aber 60 cm. So kann man später bequem Speisen zubereiten und auch ein größeres Schneidebrett aufstellen.
Beim Thema Arbeitsfläche stellt sich zudem die Nutzung dieser. Nicht die gesamte Arbeitsfläche ist später frei verfügbar, sondern meist werden eine Reihe von Geräten auf der Freifläche dauerhaft platziert. Speziell, wenn Sie eine kleine Küche planen, empfiehlt sich das Aufstellen von möglichst wenig Deko, da diese den Raum optisch verkleinert. Zudem sollten bereits bei der Planung die aufzustellenden Geräte wie u. a. Toaster, Kaffeemaschine oder Wasserkocher mit ihrem Platzbedarf berücksichtigt werden. Man kann diese z. T. vertikal in Fächern anordnen.
Kombinationsgeräte haben den Vorteil eines geringen Flächenbedarfs. Installiert man einen Herd mit Mikrowelle und Grill, erübrigen sich separate Geräte. In vielen modernen Kaffeemaschinen kann man auch Teewasser zubereiten, so dass auf einen Wasserkocher verzichtet werden könnte
Schranktüren anstelle von offenen Regalen
Wenn Sie eine kleine Küche planen, stellt sich die Frage, ob offene Regale oder Schranktüren. Offene Regale sind billiger und unterstützen die Präsentation von Gegenständen. Hinter Türen kann man mehr verstauen (auch weil der Raumnutzer die »Unordnung« drinnen nicht sieht). Schränke können vollgestopft werden.
Beim Küche planen mit wenig Platz empfiehlt es sich demzufolge, Schranktüren vorzuziehen. Übrigens Schiebetüren lassen sich platzsparend öffnen.
Gerade Linien und helle Farben vergrößern optisch
Schrankoberflächen und -formen entscheiden über den Raumeindruck einer Küche. Um für eine kleine Küche den Raum groß erscheinen zu lassen, gibt es innenarchitektonisch verschiedene Möglichkeiten. Gerade Linien lassen das Zimmer größer aussehen. Einfache glatte Schranktüren ohne Verzierung sind hier optimal. Unterstützt wird eine visuelle Raumvergrößerung durch helle Farben. Sie absorbieren das Licht. Spiegel sorgen für eine gute Lichtnutzung und optische Raumerweiterung.
Mit entsprechender Lichtplanung kann man einen Raum größer wirken lassen. Es rentiert sich das Integrieren von warm leuchtenden Halogenleuchten.
Volumen schaffen mit Hilfe von Ordnungssystemen
Steht für die Küchenplanung wenig Platz zur Verfügung, kann man zudem durch eine gute Schrank- und Arbeitsflächennutzung die vorhandene Fläche optisch erweitern. Ordnungssysteme vervielfachen das Platzangebot. Es lohnt sich beispielsweise in viele Schrankbretter, Schubladenunterteilungen und Auszüge zu investieren. Auf diese Weise finden viel mehr Dinge Platz in den Schränken, als Sie denken. Ein Besteckbehälter nimmt ein komplettes Besteckset auf und benötigt nur eine Grundfläche mit einem Durchmesser von ca. 15 cm. Werden an der Schrankinnentür Topfdeckelhalter angebracht, benötigen diese keinen (zusätzlichen) Platz im Schrank. Tassen kann man mit Stapelsystemen übereinander lagern. Hakenleisten an der Wand über den Herd nehmen Schöpfkellen, Scheren, Messer, Topflappen u. a. auf. Zusätzlich sind die Gegenstände auf diese Weise immer griffbereit.
Apothekerschränke sind ein sehr gutes Ordnungssystem. In den Auszügen finden unendlich viele Dinge Platz bis zum letzten Zentimeter unter der Wand und der Decke Platz.
Tisch in einer kleinen Küche
Ein Essplatz in der Küche ist immer angenehm. Auch in der kleinsten Küche findet man Platz dafür. So kann man z. B. in der Küchenzeile eine ausziehbare (Arbeits) Platte integrieren, welche zum einen als Arbeitsfläche dient und zum anderen durch das Aufstellen von Stühlen schnell zum Esstisch wird. Oder man nutzt klappbare Tischmodelle; platzsparend an der Wand aufgestellt. Im Handel sind Ausführungen verfügbar, welche zusammen-/heruntergeklappt nur ca. 25 cm breit sind. Darüber kann man beispielsweise ein Regal mit Staufläche integrieren. Unter dem Klapptisch haben die – stapelbaren – Sitzhocker und/oder Küchenutensilien Platz.