Wieso war der Bärlauch so lange in Vergessenheit geraten?
Bärlauch feiert heute wieder ein Comeback in unserer Küche, doch viele Jahre war er von der kulinarischen Bildfläche verschwunden. Dabei ist er dank seiner vielen gesunden Inhaltsstoffe vor allem als frische Kräuterzutat so besonders wertvoll.
Der Hype auf die kleinen grünen Blätter ist groß – es gibt ganze Kochbücher, die sich nur um das Würzkraut drehen und in namhaften Kochsendungen bemühen sich auch namhaftere Köche mit altem Wissen zu profilieren. In Apotheken kann man ihn bereits als Kapseln kaufen und als Saft ist er zum beliebten Nahrungsergänzungsmittel geworden.
Geschichte und Herkunft von Bärlauch
Schon die alten Germanen waren der Überzeugung, dass wild wachsender Lauch aus der Gattung der Zwiebelgewächse, den aus dem Winterschlaf erwachten Bären als erste Nahrung galt. Sie glaubten, dass die als Frühlingsboten und Fruchtbarkeitsbringer verehrten Bären von dem vitaminreichen Kraut Riesenkräfte bekommen würden und nannten es daher Bären Lauch.
Auch Kaiser Karl der Große wusste um die Heilwirkung von Pflanzen wie Bärlauch, Bärwurz, Bärenklau und Bärentraube, die in dem Ruf standen, Bärenkräfte zu verleihen. Deshalb erließ er in seiner Verordnung capitulare de villis vel curtis imperialibus ein Gesetz, dass in Klöstern und seinen Wirtschaftshöfen diese Heilpflanzen angebaut werden mussten, um die medizinische Versorgung der Untertanen gewährleisten zu können.

Als dem Bärlauch aber – wie auch dem Knoblauch – aphrodisierende und fruchtbarkeitsfördernde Wirkung nachgesagt wurde, verschwand er aus den klösterlichen Gärten und geriet in Vergessenheit. Erst als man Ende des 20. Jahrhunderts wieder anfing, Heilpflanzen als Alternative zur klassischen Medizin zu nützen, begann der zweite Siegeszug der knoblauchähnlichen Pflanze.
Inhaltsstoffe von Bärlauch
Besonders die schwefelhaltigen ätherischen Öle des Alliins, die bei Zerreiben oder Zerschneiden der Blätter austreten und sich zu einer Vielzahl an gesundheitsfördernden Stoffen zersetzen, verleihen dem Bärlauch seine vielfältige Heilwirkung.
Bärlauch wirkt stark stoffwechselanregend, Herz und Kreislauf werden positiv beeinflusst und der Cholesterinspiegel sinkt. Bei Erkältungen wirkt das Kraut schleim- und krampflösend, ist Fieber senkend und sogar gut bei Asthma. Dem Verdauungssystem hilft es bei Blähungen und Durchfall und schützt es vor Parasitenbefall.
Außerdem enthält Bärlauch hohe Anteile von Vitamin C, die Mineralstoffe Magnesium und Mangan, sowie Eisen und viele Mineralsalze und ist damit eine wahre Wunderwaffe gegen die schleppende Frühjahrsmüdigkeit.
Wissenswertes über Bärlauch das Frühlingskraut
Frischen Bärlauch kann man bereits im März auf den Märkten kaufen. Wenn er – statt aus dem Wald – aus ökologischem Anbau stammt, entfällt auch das Risiko vom Fuchsbandwurm und die Verwechslungsgefahr mit den giftigen, aber sehr ähnlich aussehenden Blättern der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen, die in der Natur gerne an den selben Stellen wachsen.

Um den in einigen Regionen bereits gefährdeten Bestand vom wild wachsenden Bärlauch nicht weiter zu schädigen, sollte man möglichst auf das Sammeln verzichten und keinesfalls Pflanzen ausgraben. Im eigenen Garten lässt er sich dafür an halbschattigen Ecken sehr gut aussähen (Samen sind im Fachhandel erhältlich). Aber um mit Goethe zu sprechen, sollte man sich das gut überlegen: „Die Geister, die man rief, wird man nicht wieder los“. Er verbreitet sich bei guten Standortbedingungen rasend schnell von selber und kann zur geliebten Plage werden.
Bärlauch in der Küche
Was macht ihn so interessant, den knofeligen Bärlauch?
In der Küche ist er eine hervorragende Alternative zum Knoblauch. Im Frühling kann man die frischen Blätter mit ihrem zarten Knoblauchgeschmack – anstelle der alten und geruchsintensiven Knoblauchknollen des Vorjahres – genießen, bevor dann im Sommer, wenn sein Wachstum beendet ist, der frische, junge Knoblauch nachkommt.
Besondern köstlich schmeckt er zu frischer Pasta. Man kann ihn wie Basilikum zu Pesto verarbeiten oder einfach frisch als Würzkraut verwenden.
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