Toskana Wein – anmutig und bezaubernd ist sie, die Toskana, und sie zählt für Touristen aus aller Welt zu einem der schönsten Weinbaugebiete. Lange vor den Römern, etwa 2.500 Jahre vor Christus, kultivierten hier bereits die Etrusker kostbaren Wein. Somit gilt die Toskana als Wiege des europäischen Weinbaus. Doch seine Blütezeit begann erst später, mit dem Zeitalter der Renaissance, als Florenz zum Handels- und Finanzzentrum aufstieg.
Mächtige Adelsgeschlechter, wie die Medici, die Marchese Frescobaldi oder die Marchese Antinori betrieben nicht nur Bankgeschäfte, sondern förderten auch den Weinbau rund um die prächtige Stadt am Arno. Sie exportierten den toskanischen Wein in alle Welt und machten ihn so bekannt und begehrt.
Heute umfassen die Weinberge rund 62.500 Hektar. Sie erstrecken sich von den Apenninen, die das Gebiet im Norden und im Osten begrenzen, bis zur Tyrrhenischen Küste. Zwei Drittel der Rebflächen sind sogenannte Hanglagen, die zwischen 100 und 500 Meter Seehöhe liegen. Viele der toskanischen Weingärten sind gesäumt von dichten Steineichenwäldern und auch weitläufige Olivenhaine gehören zum vertrauten Bild der Landschaft. So verwundert es nicht, dass Olivenöl, Steinpilze und Wildschweinfleisch bis heute ein wichtiger Bestandteil der toskanischen Küche sind.
Auf mittlerweile 14 zauberhaften Weinrouten bietet sich dem Genießer die Chance, sich die Ess- und Weinkultur der Region zu erschließen. Folgen wir einigen dieser Pfade und betrachten die dort vorherrschenden Weinstile etwas genauer.
Chianti Classico – der Weg zur Weinkultur
Kaum ein anderer Wein aus der Toskana hat bei uns Deutschen diese Bekanntheit erlangt. Vielleicht erinnern auch Sie sich an die typische Korb- oder Bastflasche, „Fiasco“ genannt, die dem Chianti bis Anfang der 80er Jahre als schützende Verpackung diente. Doch ein Fiasco war in jener Zeit meist auch der Inhalt, und der Wein zeigte sich eher als rustikaler Tisch- oder Zechwein, der vor Säure und Gerbstoff nur so strotzte. Doch mit Beginn der 80er Jahre verbreitete sich unter den Chianti Winzern ein enormes Qualitätsbewußtsein, und heute gilt der Chianti Classico DOCG wieder als verlässlicher Speisenbegleiter, der nicht nur hierzulande, wieder Fans hinzugewinnt.
Brunello di Montalcino – der internationale Weinstar
Viel später als der Chianti betrat der Brunello, ein aromatischer, vollmundiger Schmeichler, die internationale Weinbühne. Wie beim Chianti, spielt auch bei diesem Wein die Rebsorte Sangiovese, hier „Sangiovese Grosso“ oder „Brunello“ genannt, die wichtigste Rolle. Doch was war das für ein aufsehenerregender Auftritt und welche Begehrlichkeiten löste dieser aus? Umfasste die Rebfläche, rund um den malerischen Ort Montalcino, im Jahr 1960 gerade mal 63 Hektar, waren es im Jahr 2008 bereits 2050 Hektar. Preise von bis zu 120,- Euro pro Flasche führen dazu, dass auch der kleine Bruder, der „Rosso di Montalcino“ eine lohnende Alternative darstellt.
Vino Nobile di Montepulciano – Der edle Tropfen mit Geschichte
Bereits im Mittelalter wurden Loblieder auf den tiefgründigen und samtigen Wein aus Montepulciano angestimmt. Wie beim Chianti und beim Brunello, ist auch hier die Rebsorte Sangiovese, lokal „Prugnolo Gentile“ genannt, wertbestimmend. Ein Vino Nobile, so die gesetzlichen Bestimmungen innerhalb der DOCG, muß zu mindestens 70 Prozent aus dieser Sorte bestehen. Hinsichtlich der restlichen 30 Prozent, haben die Winzer rund um Montepulciano etwas Spielraum. Zugelassen sind die traditionellen Toskana-Sorten Canaiolo, Colorino, Malvasia Nera und Mammolo, sowie die internationalen Spieler Cabernet Sauvignon und Merlot. Überdies dürfen auch bis zu 10% weisse Rebsorten, wie beispielsweise Trebbiano verwendet werden.
Die Maremma – vinophiles Eldorado im Südwesten der Toskana
Auf eine weit zurückreichende Weingeschichte und Tradition kann man sich in der Maremma nicht berufen. Erst Ende der sechziger Jahre erhielt der „Morellino di Scansano“, bekanntester Wein dieser Region, in der Provinz Grosseto, den DOC-Status. Doch aufgrund bezahlbarer Grundstückspreise und der unglaublichen Weine der ersten Qualitätsweingüter, wie Morisfarms oder Le Pupille, begann in den 1990er Jahren ein regelrechter Hype um die kraftvollen und weichen Weine aus der Maremma.
Vernacchia di San Gimignano – Die einsame Weisse unter den vielen Roten
Dominieren in der recht warmen Toskana eher Rotweine, so darf doch ein Weisswein nicht unerwähnt bleiben. Bereits seit 1276 wird der Vernacchia di San Gimignano rund um die bezaubernde, mittelalterliche Stadt San Gimignano erzeugt. Bis in die 1970er Jahre war der Lieblingswein Michelangelos auch bei deutschen Touristen und Aussteigern sehr angesagt. Hat man einmal ein gutes Produkt im Glas, erliegt man schnell dem feinen Duft von Äpfeln, Melonen, weissen und gelben Blüten und dem saftigen Geschmack, der von belebender Mineralität begleitet wird.
Hier finden Sie die besten Rezeptideen der toskanischen Küche und eine schöne Auswahl an Artikeln zum Thema Toskana, Chianti & co!
Verwöhnen Sie Ihre Gäste mit einem Italienischen Menue. Die Rezepte sind Klassiker und ausgefallene Variationen, in den Artikeln finden Sie ein Stück italienisches Lebensgefühl wieder und jede Menge interessantes Wissen zum Thema Toskana, Weine und im speziellen zum Chianti. Gehen Sie auf kulinarische und lukullische Streifzüge durch die Toskana!
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Autor: Gastautor Stephan Jurende
Lesen Sie hier mehr zu unserem Gastautor Stephan Jurende. Weitere Informationen zum Autor und seiner Arbeit finden Sie unter www.vinvia.de