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Tomatenpflanzen, alles über Anbau, Pflege, Dünger und Ernte

Tomatenpflanzen

Inhaltsverzeichnis:

Tomatenpflanzen fürs eigene Zuhause

Tomatenpflanzen sind sehr beliebt bei allen Hobbygärtnern und Selbstversorgern, denn sie sind genügsam, wachsen sogar auf der Fensterbank und bescheren uns ganz leicht ein herrliches Tomatenaroma auf dem Teller.

Tomatenpflanzen Balkon
Sogar auf dem Balkon oder der Fensterbank gedeihen Tomaten bestens. Ausreichend Licht und Sonne sind aber Voraussetzung für ein gesundes Wachstum.

Was muss man bei Tomatenpflanzen beachten?

Die genügsamen Pflanzen brauchen nicht viel, solange ihr Boden nährstoffreich und durchlässig ist, sie ausreichend Sonne bekommen und an einem geschützten Platz stehen, wachsen und gedeihen sie fast von alleine. Werden Sie im Freiland gepflanzt, sollten dafür taugliche Sorten ausgewählt werden. Auch macht es in der Handhabung der Pflanzen einen Unterscheid, ob man Buschtomaten oder Stabtomaten nimmt, denn die einen sind pflegeleichter, während die anderen etwas mehr Aufwand beim Anbau bedeuten.
 
Lesen Sie hier alles über:
Tomaten pflanzen – im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank
Tomaten auf der Fensterbank anbauen – eine Schritt für Schritt Anleitung

Am Ende belohnen uns die Pflanzen für unsere Mühen und beschenken uns mit köstlichen Früchten. Aus ihnen zaubern wir dann einen knackigen Kirschtomaten Salat oder herrlich aromatische Tomaten aus dem Backofen, die wir noch mit Knoblauch und Thymian verfeinern. Wenn die Tomatensaison so richtig in Schwung kommt, lohnt es sich einen Jahresvorrat an eingekochter Tomatensauce anzulegen. Auch unsere getrockneten Tomaten und die eingelegten Tomaten in Essigsud schmecken das ganze Jahr über.

Buschtomate oder Stabtomate

Stabtomaten sind der Klassiker, den man so kennt, denn sie wachsen in fast jedem professionellen Gewächshaus. Durch ihr langgestrecktes, aufrechtes Wachstum sind sie die Platz sparendste Form des Tomatenanbaus, der für hohe Erträge sorgt. Die meisten Sorten sind aber leider nicht fürs Freiland geeignet, denn sie verlangen einen geschützten Standort, vertragen weder Wind noch Regen und müssen in regelmäßigen Abständen von Hand hoch gebunden werden.
 

Tomatenpflanzen hochbinden
Die meisten Tomatenpflanzen müssen hochgebunden werden, damit sie nicht abknicken. Ein gesundes, aufrechtes Wachstum ist der Garant für eine reiche Ernte.

Buschtomaten wachsen, wie der Name schon sagt, im Vergleich dazu als Busch. Von ihrer Stielbasis aus verzweigt sich die Pflanze mehrfach, so dass ein kräftiger Strauch entsteht, der eher breit als hoch wird. Dadurch verlangen sie deutlich mehr Platz als die hochwachsenden Stabtomaten, denn die buschigen Pflanzen bekommen aufgrund ihrer vielen dicht aneinander und übereinander liegenden Blätter weniger Luft und trocknen dadurch nur langsam ab. Sie haben dadurch ein höheres Risiko an der Braunfäule zu erkranken.

Wie viel Platz braucht man für Tomatenpflanzen?

Werden Tomaten in Reihe gepflanzt, also mehrere Tomaten an der selben Stelle, sollte man auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen achten, damit ihre Stiele und Blätter immer genügend Luft und Licht bekommen. Zu dicht gepflanzte Tomaten bekommen schneller die gefürchtete Braunfäule, die bei Tomaten für das endgültige „Aus“ sorgt.

Was tun gegen die Braunfäule bei Tomatenpflanzen?

Die Kraut- und Braunfäule ist eine Pilzerkrankung, die vor allem im Tomatenanbau für große Schäden sorgt. Auch Kartoffeln und Gurken können die Krankheit bekommen. Grund ist eine zu hohe Feuchtigkeit auf den Pflanzen, die sowohl durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und zu wenig Platz, als auch durch Regen und zu niedrige Temperaturen ausgelöst werden kann. Erstes Anzeichen für die Braunfäule sind grau-grüne, bis braune Flecken auf den Blättern, die sich dann auch auf die Früchte ausbreiten.

Braunfäule bei Tomatenpflanzen vorbeugen

Um die Braunfäule von vornherein zu vermeiden, empfehlen wir die unteren Blätter (bis zum ersten Fruchtstand) komplett von der Pflanze zu entfernen, damit sie auch von unten immer ausreichend Luftzug bekommt.

Ackerschachtelhal-Sud als Spritzmittel gegen die Braunfäule

Ein altes Hausmittel gegen die Braunfäule, das auch im BIO Anbau erlaubt ist, ist eine Behandlung mit selbst gemachtem Ackerschachtelhalm-Sud. Ackerschachtelhalm ist eine heimische Pflanze, die auf vielen Wiesen und am Ackerrand ganz von alleine wächst.
 

Tomatenpflanzen Ackerschachtehalm
Mit einem Ackerschachtehalm-Sud kann man die Tomatenpflanzen gut gegen die Braunfäule behandeln.

 
Benötigte Zutaten für einen Ackerschachtelhalm-Sud:
1 kg frischer Ackerschachtelhalm oder ca. 150-200 Gramm getrocknete Blätter
10 Liter Wasser
 
Zubereitung des Ackerschachtelhal-Sud:
1.
Ackerschachtelhalm in 10 Litern Wasser ansetzen und 24 Stunden an einem schattigen Platz ziehen lassen.
 
2.
Wasser mitsamt der Pflanzenteile aufkochen und ca. 30 Minuten köcheln und abkühlen lassen.
 
3.
Pflanzenteile abseihen und den Sud 1:5 mt frischem Wasser verdünnen.
 
4.
Bei trockenem Wetter wird der Sud mit Hilfe einer Spritzflasche auf die Blätter und Stängel der Pflanzen ausgebracht.
 
Tipp: benetzen Sie unbedingt auch die Unterseite der Blätter, denn dort finden die Pilzsporen sonst ein geschütztes Plätzchen.
 
5.
Wiederholung der Spritzkur bei einem akut drohenden Pilzbefall alle 3 Tage. Zur reinen Prävention reicht es alle 14 Tage zu spritzen, das aber während des ganzen Sommers.

Auch eine frühzeitige und dann kontinuierliche Behandlung mit einer 10% gen Magermilch-Spritzkur ist hilfreich, denn die Milchsäurebakterien sind ein gutes Mittel gegen Pilze.
 
Tipp: verwenden Sie nur Magermilch, denn Vollmilch hinterlässt einen Fettfilm auf den Blättern, der dann wiederum für die Russkrankheit sorgen würde.

Sind die Tomaten erst mal mit der Braunfäule befallen, kann man sie so gut wie nicht mehr retten und es empfiehlt sich, sie rigoros zu entsorgen.
 
Wichtig: entsorgen Sie Tomaten mit Braunfäulebefall niemals auf dem Kompost oder Misthaufen, denn der Pilz hält sich dank seiner Sporen hartnäckig im Boden und hat es so im nächsten Jahr um so leichter, wieder Einzug auf dem Tomatenfeld zu halten. Tomatenpflanzen mit Braunfäulebefall gehören in die Mülltonne.

Was sind Freilandtomaten?

Freilandtomaten sind spezielle Sorten, die vor allem für den Anbau ohne Überdachung geeignet sind. Die meisten dieser Sorten wurden auf eine Resistenz gegen die Braunfäule gezüchtet und überstehen dadurch auch mal ein paar Tage Regen, ohne großen Schaden zu nehmen. In verregneten und kalten Jahren aber schaffen es auch diese Tomaten nur selten, bis zur ausgereiften Frucht zu überleben.
 

Tomatenpflanzen Freiland
Freilandtomaten wachsen bei uns als Stabtomaten und als Buschtomaten. Beide Sorten gibt es als spezielle Züchtungen, die Regen und Wind in Maßen aushalten.

Schafft man es, die Pflanzen bis zur Ernte gesund zu halten, belohnen Sie und mit dem besten Aroma. Freilandtomaten schmecken deutlich intensiver, haben meist mehr Süße und gleichzeitig eine leichte Säure, die für Tomaten so typisch ist. Sie sind bestens geeignet für köstliche Tomatensalat Rezepte und als gesundes Naschwerk direkt vom Acker.

Wie oft muss man Tomatenpflanzen gießen?

Tomaten sollten nicht zu oft gegossen werden, denn sonst schmecken die Früchte am ende nach gar nichts. Ein verlässlicher Indikator für den Wasserbedarf der Pflanzen, sind ihre Blätter: lassen die Pflanzen die Blätter leicht hängen oder rollen sie ein, brauchen sie Wasser. Stehen die Pflanzen gut da, kann man beruhigt noch etwas warten. Gießen Sie die Tomaten immer nur unten, also direkt am Boden. Nasse Blätter sind wie Gift für die Pflanzen, denn sie verursachen allzu leicht die Braunfäule.

Nach dem Fruchtansatz kann man die Wassermenge etas steigern, denn jetzt haben die Pflanzen einen erhöhten Bedarf. Ein halber Liter, bis maximal 1 Liter sollte pro Pflanze und Tag aber reichen.
 
Wichtig: Staunässe ist bei Tomaten unbedingt zu vermeiden, vor allem beim Anbau in Pflanzenkübeln und Balkonkästen muss man also auf einen durchlässigen Boden achten, aus dem ein Zuviel an Wasser ungehindert abfließen kann.
 

Tomatenpflanzen giessen
Tomtatenpflanzen brauchen regelmäßig Wasser, wobei Staunässe ein NoGo ist. Über das Gießwasser kann man auch gleich düngen.

 

Wie oft muss man Tomatenpflanzen düngen?

Tomaten zählen zu den Starkzehrern, sie benötigen also jede Menge Nährstoffe Vor allem Stickstoff, aber auch Kalium und Magnesium, ebenso wie Phosphat sind für das gesunde Tomatenwachstum wichtig. Am besten versorgen Sie ihre Tomaten mit einer guten Portion selbst gemachten Kompost oder mit Pferdemist als organischem Dünger. Einer einfach hergestellte Brennnessel Jauche ist auch ein guter Dünger für Tomaten, der bei unseren Tomaten regelmäßig Anwendung findet.

Tomatenpflanzen ausgeizen
Durchs Ausgeizen wachsen die Tomatenpflanzen deutlich kräftiger. Je nach Größe der Pflanzen lassen wir 1 bis maximal 2 Seitentriebe stehen.

 

Wann muss man Tomatenpflanzen ausgeizen?

Das Ausgeizen dient der gesunden Entwicklung der Pflanzen. Je mehr Seitentriebe eine einzelne Pflanze hat, um so mehr Kraft braucht sie für ihr Wachstum und um so mehr Risiken lauern zwischen den Blättern. Wir geizen bei Stabtomaten bis auf 2 Seitentriebe alles aus, vor allem im unteren Bereich, damit immer für ausreichend Luftzirkulation gesorgt ist. Haben die Pflanzen eine große von ca. 1 bis 1,5 Meter erreicht, lassen wir 1 bis 2 Triebe in der Blattachsel stehen, und führen diese durchs Anbinden von der Hauptpflanze weg, damit sie sich nicht gegenseitig im Weg sind.

Wann kann man Tomaten ernten?

Sobald die grünen Früchte ihre volle Farbe haben und nicht mehr steinhart sind, kann man sie ernten. Je nach Sorte sind reife Tomaten knallrot, hellgelb, orange oder in natürlichen Mustern. Gestreifte Tigertomaten und Zebratomaten, weiße Tomaten oder dunkel violette, braune und sogar schwarze Tomaten sind längst keine Seltenheit mehr.
 
Vorsicht bei grünen Tomaten: wer eine grüne Tomatensorte anbaut, muss die Früchte immer gut im Auge behalten, denn hier verändert sich die Farbe nur kaum merklich und der Unterschied zwischen anrief Grün und einer reifen grünen Tomate lässt sich nicht immer mit bloßem Auge erkennen.

Unsere besten Rezepte mit Tomaten

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